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WOLFGANG SCHÜSSEL: „Mit Zuversicht“ – erfolgreiche steirische Erstpräsentation & inspirierendes Gespräch im Steiermarkhof


Vor 200 Gästen präsentierte Bundeskanzler a.D. WOLFGANG SCHÜSSEL am 4. Juni, drei Tage vor seinem 80. Geburtstag, sein jüngstes Buch „Mit Zuversicht. Was wir von gestern für morgen lernen können“ im Steiermarkhof – und damit erstmalig in der Steiermark. „Als eine Bibel der Resilienz schenkt es mit seinen inspirierenden Geschichten, in der aktuellen, oftmals als herausfordernd erlebten Zeit, Hoffnung und Zuversicht“, so Prof. Ing. Johann Baumgartner, Referent des Steiermarkhofs, in seiner Begrüßung. Wolfgang Schüssels Werk mache zudem Mut, mit Esprit und Gestaltungskraft „Wege und Ideen für die Zukunft zu entwickeln und umzusetzen“, so Co-Moderatorin Kathrin Karloff, Leiterin des Bildungsforums bei den Minoriten.
Mit seiner großen politischen Erfahrung, ausgeprägtem Feingefühl und tiefer innerer Gelassenheit spannte der ehemalige ÖVP-Spitzenpolitiker und der im Herzen überzeugte Europäer den Bogen weit: Von frühen Kindheitserfahrungen im zerbombten Wien der Nachkriegszeit über seine ersten zaghaften Schritte in Richtung Politik bis zu den erlebten Auswirkungen des Eisernen Vorhangs und dem Fallen desselben nahm Schüssel die aufmerksamen Zuhörer:innen auf eine faszinierende Erinnerungsreise mit, als deren Höhepunkt er den 12. Juni 1994 darstellte – als die österreichische Bevölkerung in einer Volksabstimmung mit breiter Mehrheit grünes Licht für den EU-Beitritt gab.
Die aus seiner hochengagierten Europapolitik resultierenden Überzeugungen betonte er im anschließenden Talk mit Kathrin Karloff und Johann Baumgartner über notwendig zu setzende Schritte in Richtung Zukunft: Entscheidend sei, die von ihm initiierte Entbürokratisierung weiter voranzutreiben, die Digitalisierung als Chance zu begreifen sowie v.a. für eine positive, vertrauensvolle Aufbruchstimmung in der Politik zu sorgen. „Es braucht einen Wake-up-Call“, so Schüssel kämpferisch: „Wir müssen uns auf unsere eigenen Füße stellen, unsere Naivität ablegen und selbst für Sicherheiten sorgen, ohne uns nostalgisch zurückzusehnen. Nur so kann die liberale Demokratie zukunftsfähig bleiben.“
Die für Wolfgang Schüssel stets wichtige Regel des Heiligen Benedikt – „Obsculta – Höre, mein Sohn, neige das Ohr deines Herzens“ – setzte Wolfgang Schüssel schließlich im Gespräch mit den Teilnehmenden in der zweiten Veranstaltungshälfte engagiert um: Bei Fragen rund um aktuelle Themen wie Migration, dem erstarkenden Rechtspopulismus, dem Wert der Arbeit und der Gestaltung der Zukunft durch die jungen Menschen stand er mit großem Weitblick beratend zur Seite.
Stärkung erfuhren die zahlreichen Gäste zudem durch die feinfühlige musikalische Umrahmung des Abends durch Pianist Eduard Lanner, Direktor des Johann-Joseph-Fux-Konservatoriums Graz: Er gab die kürzlich in Graz entdeckten „Mailänder Variationen“ von Wolfgang Amadeus Mozart sowie vier Tänze von Franz Schubert zum Besten – als „etwas verfrühtes Geburtstagsgeschenk für den ehemaligen Bundeskanzler“. Wir wünschen ihm schon jetzt alles Gute und sagen DANKE für einen großen inspirierenden Abend, der mit langer Signierstunde Wolfgang Schüssels am ausverkauften Büchertisch der Buchhandlung Plautz endete.


Ein Bericht von Kathrin Karloff


Foto © Heinz Pachernegg

 

Nähere Informationen finden Sie in der hier.